Diese Darlegungen können nur Bruchstücke einer Vereinsgeschichte sein, da das grausige Kriegsgeschehen, welches über unsere Heimat
dahinbrauste, mit der Habe der Bevölkerung auch die Unterlagen der St. Salamanus-Bogenschützen vernichtete. Grundstock dieser Chronik ist
das Erinnern und mündliche Überliefern des einen oder anderen über Generationen. Man schrieb das Jahr 1889. Die Menschen lebten in Ruhe
und Zufriedenheit ihren Tag. Ohne große Erschütterungen ging die Zeit still dahin. Man ging seiner Arbeit nach, bestellte Äcker und Gärten,
schuf mit seiner Hände Fleiß und der Schärfe des Geistes mit am Aufbau des Kaiserreiches. Die kleinen und größeren Sorgen des eigenen
Lebens suchte man zu meistern, so gut
es eben ging. Familie und Heim waren der Inbegriff des
bürgerlichen Daseins der damaligen
Zeit. Man fand aber auch Zeit und Muße, die Freizeit und
den Feierabend zu gestalten. So auch in
dem kleinen Dorf Dobach, das abseits vom großen
Verkehrsgeschehen, eingebettet
zwischen Wiesen und Äckern, ein geruhsames Dasein
führte. Nichts Weltbewegendes war es,
als sich einige Männer des Dorfes im Restaurant Graf
zusammenfanden, um eine
Schützengesellschaft ins Leben zu rufen. Schon länger
wird der eine oder andere sich mit
diesem Plan befasst und bei Nachbarn, Bekannten usw.
geworben haben, bis man zur Gründung
schritt. Es ist nicht mehr nachzuvollziehen, wer die
treibende Kraft war. Feststeht jedoch,
dass Josef Bülles aus Dobach der erste Vorsitzende der
Gesellschaft war und sie etwa drei Jahre
führte. Die Gesellschaft wurde nach dem Heiligen
Salmanus benannt und trägt seitdem den
Namen St. Salmanus-Bogenschützengesellschaft 1889.
Als neuer Vorsitzender führte Gastwirt Andreas Graf den Verein bis 1897. In seinem Lokal versammelten sich die Mitglieder. Man wird nicht
fehlgehen, wenn man in Bülles und Graf die treibenden Kräfte vermutet, die dem jungen Verein immer wieder den Antrieb gaben, so dass der
bald über die Gründerjahre hinauskam und zu einem festgefügten Ganzen wurde. Bis 1917 wirkte Albert Dovermann als Vorsitzender des
Vereins. Von 1917 bis 1920 übernahm Jakob Kremer den Vorsitz. Von 1920 bis 1943 hieß der Vorsitzende Adam Dovermann, mit dessen Namen
der Verein noch lange Zeit eng verbunden blieb. Unter seiner Regie wechselte der Verein die Kirche und trat im Jahre 1923 zur Pfarre St.
Sebastian über, der er noch heute angehört.
Bei Ausbruch des Krieges wurden viele der Mitglieder an die Front gerufen, die Aktivitäten der Schützen kamen zum Erliegen. Die Fahne
entging der Vernichtung, indem sie von einem der Getreuen in die Kirche gebracht wurde, wo sie bis nach dem Kriege blieb. Diese aus der
Gründerzeit stammende Fahne ist noch heute stolzer Besitz des Vereins.
Aus alter Wurzel neue Kraft Der Krieg war zu Ende, überall herrschten Chaos, Hunger und Not, jeder dachte an sich selbst, an sein Überleben.
Da alle Schützen heil aus dem Krieg nach Hause zurückgekehrt waren, konnte davon ausgegangen werden, dass aus der alten Wurzel neue
Kräfte sprießen würden. Es dauerte jedoch bis 1949, das Jahr, in dem man ursprünglich das 60-Jährige Jubelfest hätte feiern können, als sich
einige Schützen zusammensetzten, um eine Neugründung zu erreichen Es waren die Schützenbrüder Adam Dovermann, Friedrich Kremer, Josef
Breuer und Hubert Hermanns. Dieses Gremium warb als erstes Leute an, die gewillt waren, dem zu gründenden Verein beizutreten. Mit viel
Geduld schafften sie es, so dass am 2. Oktober 1949 die Gründungsversammlung anberaumt wurde. Auf dieser Versammlung wurde nun der
erste Vorstand nach dem Krieg gewählt, der wie folgt aussah.
1. Vorsitzender Friedrich Kremer, 1. Geschäftsführer Hubert Hermanns, 1. Kassierer Josef Breuer, Adam Dovermann wurde zum
Ehrenvorsitzenden ernannt. Die erste Aufgabe des Vorstandes war es, eine Schützenwiese und –stange zu organisieren, was auch in kurzer Zeit
möglich war, da es zur damaligen Zeit noch viele unbebaute Grundstücke gab. Der Schießstand wurde an der Oststraße, dem heutigen Sportplatz
des VfR Würselen, errichtet. Das Vereinslokal wurde die Gaststätte Kahlen auf dem Salmanusplatz. Der Verein trat erstmals nach dem Krieg am
30.10.1949 mit einem Vogelschuss an die Öffentlichkeit. Eine Armbrust wurde vom Vorsitzenden zur Verfügung gestellt. Mit den Einnahmen
und Spenden konnte es sich der Verein bald danach leisten, zwei weitere Armbrüste anzuschaffen. Der Verein zählte zu diesem Zeitpunkt 18
aktive und 73 inaktive Mitglieder, eine große Leistung der alten Wurzel. Er hatte inzwischen eine enge Verbindung mit dem Kreuzverein Drisch,
und so war es nicht verwunderlich, dass man am 3.6.1950 ein Sommerfest in Verbindung mit dem ersten Königsvogelschuss veranstaltete. Der
erste Nachkriegskönig wurde der Schützenbruder Jakob Kremer. Die Schützen mussten einen unerwarteten Rückschlag hinnehmen, als 1950 der
schon erwähnte Sportplatz errichtet wurde. Wieder musste ein neuer Standort für einen Schießstand gefunden werden. Nach kurzem Suchen
wurde man an der Drischer Straße fündig. Das Vereinslokal wechselte automatisch
zur Gaststätte Berks. Schon am 5.8.1950 fand das erste Eröffnungsschießen auf der
neuen Anlage statt. Das Schlussschießen 1950 wurde auf den 8.10. angesetzt. Dies
ist insofern erwähnenswert, als die Preise zu dieser Zeit erheblich anders aussahen
als heute. So wurden auf den Vogel folgende Preise ausgeschossen: linker Flügel:
1 Flasche Schnaps, rechter Flügel: 1 Wurst, Kopf: 1 Schweinssülze und der
Rumpf: 1 Waschstuhl. Beim anschließenden Klappenschießen wurde folgende 5
Preise ausgesetzt: 1. Preis: 1 Wandkaffeemühle, 2. Preis: 1 Flasche Schnaps, 3.
Preis: 1 Brotschale, 5. Preis: 1 Pfeife mit Tabak. Für die Gesellschaft wurden in
dieser Zeit viele kameradschaftliche Zusammenkünfte veranstaltet, bei denen der
Kreuzverein selten fehlte. 1951 schlossen sich schon einige Schützenvereine
zusammen, um die Kameradschaft auch nach außen zu tragen und
Schießwettbewerbe durchzuführen. Die Salmanus-Schützen trugen auch hier zum
Gelingen bei. So mancher errungene Preis wurde im Vereinslokal aufbewahrt und
zeugte vom Erfolg des bestehenden Vereins. Ende 1952 wurde wieder einmal das
Vereinslokal gewechselt, die Schützen zogen nun in das Lokal Houben. Die Satzungen bestimmten einen festen jährlichen Ablauf des
Vereinsgeschehens, so auch das alljährliche Königsschießen. Ein regelmäßiges Vergleichsschießen mit den Schweilbacher Schützen war
ebenfalls Bestandteil des Vereinslebens. 1952 musste die nun schon um 3 Jahre verspätete 60-Jahr-Feier nachgeholt werden. Die Feierlichkeiten
waren vom 5. bis einschl. 7. Juli vorgesehen. Trotz vieler Mühen war es den Schützen nicht vergönnt, ein einträgliches Fest zu feiern. Der
Wettergott spielte diesmal nicht mit und ließ es unaufhörlich regnen. Aus gesundheitlichen Gründen gab Friedrich Kremer am 3.3.1956 den
Vorsitz ab.
Bei einer Neuwahl entschieden sich die Mitglieder für den Mitbegründer Hubert Hermanns als neuen Vorsitzenden. Der "Neue" arbeitete nun in
der guten alten Richtung weiter. Unter seinem Vorsitz wurde der Verein weit über die Grenzen der Stadt Würselen bekannt, denn Theo Hermanns
errang am 26.8.1956 in Aachen-Burtscheid des Ehre des Bundeskönigs. Ihm zu Ehren fand am
29.9. ein Bundeskönigsball im damaligen Konzerthaus "Zum Kank" statt. Viele Abordnungen der
Vereine und des öffentlichen Lebens gratulierten zu diesem Erfolg. In diesem Jahr musste die nun
schon über 60 Jahre alte Fahne restauriert werden, wodurch die Vereinskasse arg beansprucht
wurde. Doch Spenden Einzelner konnten die arge Finanzlage mildern, und somit wurde wieder
einmal bewiesen, dass die Schützen gewillt waren, den Verein mitzutragen. 1956 suchten sich die
Schützen wieder einmal ein neues Zuhause, was sie in dem jetzigen "Salmanushof" fanden, in
dem sie heute noch ihr Vereinslokal sehen. Anfang 1957 setzten sich einige Schützenbrüder aus
dem In- und Ausland zusammen, um einen Internationalen Interessenverband der
Armbrustschützen zu gründen. Der Vorsitzende der Salmanus- Schützen war einer dieser
Schützenbrüder. Die gut vorbereitete Gründungsversammlung wurde zum 17.2.1957 in
Klinkheide anberaumt. 13 Bogenschützen-Vereine aus Aachen-Stadt und –Land sowie aus
Holland und Belgien nahmen daran teil. Der Verband wurde an diesem Abend gegründet. Noch
heute besteht dieser Verband. Der Verband erhielt nun den Namen "Internationale Vereinigung
der Bogenschützen Holland und Deutschland". Er ist zu einer festgefügten,
völkerverbindenden Gemeinschaft in unserem Grenzgebiet geworden, die vorbildlich und
wertvoll ist. Die Salmanus- Schützen sind stolz, ihm anzugehören. Jedes Jahr wird unter
anderem ein Grenzlandkönig unter den einzelnen Königen der Vereine ermittelt. Anfang 1958
mussten die Schützen leider auch den Standort für ihre Schießanlage wechseln. An der
Krottstraße wurde man fündig. Da die finanzielle Lage im Verein noch immer nicht optimal
war, musste die alte Vogelstange zum Teil verarbeitet werden, so mussten die Schützen ihre
neue Anlage wie auch vorher aus Holz errichten. All dies konnte die Schützen nicht
entmutigen, denn durch die Mithilfe aller konnte der Schießbetrieb in kurzer Zeit wieder
aufgenommen werden. Das Alter und der ideelle Wert der Vereinsfahne führten zu der
Überlegung, sie zu schonen und eine neue Fahne zu beschaffen. Die Frauen der Schützen
erklärten sich bereit, für die Anschaffung Sorge zu tragen. Fast ein Jahr sammelten sie für
diesen guten Zweck und konnten voller Stolz dem Verein zum Patronatsfest am 1. Sonntag
im Mai 1961 die neue Fahne überreichen. Die Fahne wurde an diesem Sonntag vom Vereins-
Präses Dechant Goergens geweiht. Da sich inzwischen auch einige Jugendliche dem Verein angeschlossen hatten, konnte 1963 zum erstem Mal
ein Prinzenschießen durchgeführt werden. Peter Hermanns wurde der erste Prinz der St. Salmanus-Bogenschützen.
Im Jahre 1964 feierten die Schützen ihr 75-Jähriges Bestehen. Aufgrund der schwachen
Finanzlage wurde auf ein Festzelt verzichtet. Der Ehrenabend und ein Dorfabend ohne
teure Stars wurde im Jugendheim St. Sebastian veranstaltet. Aus Anlass dieses Festes
wurden die Salmanus-Schützen Mitglied im Deutschen Historischen Schützenbund. 1965
wurde nach längerem Überlegen beschlossen, dass die Schützen uniformiert werden
sollten. Der Verein beschaffte für jeden einen Uniform-Rock. Der Hut mit Feder sowie
eine schwarze Hose gingen zu Lasten des Einzelnen. Da dies wiederum eine sehr große
finanzielle Belastung für den Verein war, wurden alle Inaktiven und Freunde um eine
Spende gebeten. Obwohl diese Bitte nicht überall auf Gegenliebe stieß, konnte dieses
Vorhaben wiederum mit Hilfe der Schützenfrauen realisiert werden. Der Verein
präsentierte sich nun in grüner und schwarze Farbe der Öffentlichkeit. Bei einem
orkanartigen Sturm im Oktober 1967 brach die Schützenstange in mehrere Teile
auseinander. Wieder wurde der Verein unerwartet zur Kasse gebeten. Das Schießjahr war
gottlob gerade zu Ende, die Schützen hatten also Zeit bis zum nächsten Eröffnungsschießen einen neuen Stand zu errichten. Dank einiger
Mitglieder, die mit einer Spendenliste von Tür zu Tür gingen, konnte zumindest ein Unterbau aus Eisen geplant werden. Die Stadt Würselen
stellte eine Stange, welche die Schützen im Stolberger Wald schlugen, zur Verfügung. Bis zum Eröffnungsschießen 1968 war der Schaden
behoben. Später wurde die Holzstange durch einen Eisenmast ersetzt. Aus Anlass des 80-Jährigen Bestehens der St. Salmanus-Bogenschützen
stiftete der Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger auf Antrag eine Plakette. Diese Plakette wurde als Wanderplakette über mehrere Jahre
ausgeschossen und ziert nun die Schützenwand im Vereinsheim. Die Feierlichkeiten zu diesem Fest fanden bei denkbar schlechtem Wetter statt.
In den nächsten Jahren verlief das Vereinsleben ohne erwähnenswerte Ereignisse, sieht man davon ab, dass die Schützen sich einen festen
Geräteraum bauten und der Vorsitzende nach 45-Jähriger Vereinszugehörigkeit zum ersten Mal die Würde des Königs erringen konnte. Wie in
den Vorjahren wurden die kameradschaftlichen Abende und Bälle mit Musik und Tanz beibehalten. Auch die Vereinstouren erfreuten sich
weiterhin großer Beliebtheit.
Eine Ära geht zu Ende.
Aus gesundheitlichen Gründen stellte sich Hubert Hermanns bei der Generalversammlung am 12.1.1974 nicht mehr als Kandidat für den
Vorsitzenden zur Verfügung. Diese Tatsache war für den Verein eine bittere Pille, konnte man sich doch nicht vorstellen, wie es ohne den "Alten"
weitergehen sollte. Hubert Hermanns leitete den Verein immerhin 18 Jahre. Er hat in all den Jahren die Höhen und Tiefen eines Vereinslebens
kennen gelernt. Von seinem Angebot, dem Verein immer mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, wurde in den folgenden Jahren oft Gebrauch
gemacht. Hubert Hermanns wurde für seine großen Verdienste im Verein am 19.10.1974 zum Ehrenpräsidenten ernannt. Zum neuen
Vorsitzenden wurde am 12.1.1974 Günter Kroll gewählt. Unter seinem Vorsitz schnellte die aktive Mitgliederzahl in kurzer Zeit beängstigend in
die Höhe, so dass am 19.10.1974 einstimmig beschlossen wurde, auf keinen Fall mehr als 35 Schützen stark zu werden. Die aktive Vereinsstärke
pendelte sich dann bei 25 Schützen ein. Als junger dynamischer Vorsitzender suchte Günter Kroll nach Möglichkeiten, die Bevölkerung mehr in
das Schützenleben einzubinden. So wurde überlegt, ob es sich lohne, in Verbindung mit dem Schützenfest im Juni 1977 ein Volkskönigsschießen
zu veranstalten. Die Idee wurde verwirklicht. Am 11.6.1977 fand das erste Volkskönigsschießen statt. 32 Teilnehmer aus der Bevölkerung
nahmen an diesem Schießen teil, dies war mehr, als man je erwartet hatte. Erster Volkskönig wurde Theo Hermanns. Dieses jährliche
Volkskönigsschießen wurde bis heute beibehalten, es gehört nun zum Schützenfest der Salmanus-Schützen. Am 9.9.1977 teilte Günter Kroll
unerwartet mit, dass er aus persönlichen Gründen dem Verein nicht mehr zur Verfügung stehe. Ihm wurde Entlastung erteilt und Alo Baumann
zum neuen Vorsitzenden gewählt. Nachdem die Bundeskanzlerplakette als Wanderpreis nicht mehr ausgeschossen wurde, brauchte der Verein
einen neuen attraktiven Wanderpreis. Auf Antrag stellte der Bundesinnenminister Maihöfer einen solchen in Form eines Zinntellers mit
Widmung zur Verfügung. Dieser Preis diente dem Verein jahrelang als Wanderpreis. Erstmals konnten die Salmanus–Schützen 1978 die
Stadtmeisterschaft für sich entscheiden. Die Stadtmeisterschaft wird jährlich unter den drei Bogenschützenvereinen Schweilbach, Bardenberg
und Drisch ausgeschossen.
1979 feierte der Verein das 90-Jährige Bestehen. Aus diesem Anlass wurde auf der
Schützenwiese für den 25. bis 27. Mai ein Festzelt aufgestellt. Obwohl das Zelt in drei
Tagen niemals überfüllt war, konnte der Verein auf ein gelungenes Fest zurückblicken.
Die damaligen Schirmherren Bürgermeister Wilhelm Gülpen und Stadtdirektor Albert
Cramer überreichten den Schützen eine neue Armbrust. Eine Messe am Sonntag
Morgen im Festzelt fand bei der Bevölkerung großen Anklang. Bei der
Generalversammlung am 12.1.1980 wurde Horst Schütze zum Vorsitzenden gewählt.
Da im Laufe der Jahre die Uniformen der Schützen wesentliche Unterschiede in Farbe
und Stoff durch Nachbestellungen aufwiesen, beschloss man nach reiflicher
Überlegung, die Schützen neu zu uniformieren. Die inzwischen gute finanzielle Basis
des Vereins ließ es zu, für alle Schützen eine Uniform nach Maß zu bestellen. Die
Uniform bestehend aus Rock, Hose und Hut wurde Anfang 1980 geliefert und als
Vereinseigentum ausgehändigt. Herr Pastor Oberbandscheidt verließ 1980 Würselen
und den Verein als Vereins-Präses. In dankbarer Erinnerung nahmen die Schützen
Abschied, war er doch stets für den Verein zu sprechen. Mit Herrn Pastor Hans Landen
fanden die Schützen jedoch schnell einen neuen und guten Präses. Im November 1980
erreichte den Verein die Hiobs-Botschaft, dass die Hälfte der Schützenwiese verkauft war und bald bebaut werden sollte. Zum Glück ließ sich
der neue Eigentümer mit dem Bauen noch ein paar Jahre Zeit, so dass die Schützen glaubten, in der Zwischenzeit und mit Hilfe der Stadt
Würselen einen neuen Standort zu finden. 1981 wurde im Bebauungsplan 104 A der Stadt Würselen – Bereich Sportplatzgelände Drischfeld –
ein Standort in Aussicht gestellt. Leider zerschlug sich diese Hoffnung sehr bald, denn eine geplante Kreisstraße sollte in unmittelbarer Nähe
dieses Standortes vorbeigeführt werden. 1983 beschloss der Verein, sich in das Vereinsregister eintragen zu lassen. Um das zu realisieren, musste
eine neue Satzung gefertigt werden. Im Januar 1984 wurde die Satzung vorgelegt und von der Versammlung bestätigt. Die Gesellschaft wurde
24. September 1984 in das Vereinsregister unter der Nr. 2225 beim Amtsgericht Aachen eingetragen und dem Zusatz "e.V." versehen. Leitsatz der
Gesellschaft lautet: "Glaube, Sitte, Heimat". Ihre Gemeinnützigkeit wurde anerkannt und vom Finanzamt bestätigt.
Bei der Generalversammlung 1986 stellte sich Horst Schütze aus persönlichen Gründen nicht mehr als Kandidat zur Verfügung. Zum
Vorsitzenden wurde Wilfried Prümm gewählt. Wilfried Prümm war der jüngste Vorsitzende in der Vereinsgeschichte. Seine Zeit stand leider
unter einem ungünstigen Stern, denn der Termin zur Errichtung eines Mehrfamilienhauses auf einem Teil der Schützenwiese rückte immer näher.
Weder der Stadt noch den Schützen war es gelungen, einen neuen Standort zu finden. Die Sicherheitsauflagen der Ordnungsbehörden –
besonders die Sicherheitsabstände – waren so groß, dass es wirklich nicht einfach war, ein geeignetes Gelände zu finden. Im Frühjahr wurde
dann mit dem Bau des Hauses begonnen. Der Bauherr machte es den Schützen zuliebe möglich, den Schießbetrieb 1987, wenn auch beengt,
durchzuführen. Am 8.8.1987 legte Wilfried Prümm sein Amt als Vorsitzender aus beruflichen Gründen nieder. Sein Nachfolger wurde durch
Abstimmung Heinz Widemeyer. Im Herbst 1987 wurde die Mühe der Standortsuche mit Erfolg gekrönt. Dank der Hilfe und Fürsorge der Stadt
Würselen konnte der Verein einen Teil des Geländes am Güterbahnhof von der Bundesbahn pachten. Dieses Gelände konnte man als Wildnis
bezeichnen, waren doch Berge alten Mulchbodens zu beseitigen bzw. zu planieren, ehe man an einen Schießstand denken konnte. Wiederum war
die Stadt den Schützen eine große Hilfe. Mit der Einsatzbereitschaft aller Schützen wurde das Problem schnell gelöst. Nun wurden Materialien
für eine Stange mit Fangkorb und Fundamente besorgt und die Anlage in Eigenleistung erstellt. Wie heute zu sehen ist, entstand in der
ehemaligen Wildnis eine vorzeigenswerte Hocharmbrust-Schießanlage. Für eine finanzielle Bezuschussung bedankten sich die Schützen sowohl
bei der Stadt Würselen als auch beim Kreis Aachen. Im Mai 1988 wurde die neue Schießanlage durch den Vereins-Präses, Herrn Pastor Landen,
geweiht und der Schießbetrieb aufgenommen. Pünktlich zum Königsschießen 1989 wurde von den Schützen in der Nähe der Schießanlage eine
schmucke Kreuz-Anlage errichtet, so dass künftige Segnungen der Königspaare direkt nach dem Königsschuss an Ort und Stelle erfolgen
können. Mögen die Salamanus-Schützen diesmal für immer ein Zuhause gefunden haben. Zur Abrundung der Schießanlage wollten die Schützen
in naher Zukunft ein Gerätehaus mit Toilettenanlagen bauen. Der Antrag wurde damals bereits gestellt.
100 Jahre St. Salmanus Bogenschützen-Gesellschaft, eine sehr lange Zeit. Vom
11.08.89 bis 13.08.89 wurde das 100-Jährige Bestehen des Vereins in einem Festzelt,
das sich in der Nähe des neuen Schießstandes befand, gefeiert. An diesem Fest
nahmen 17 Bogenschützengesellschaften aus Holland, Belgien und dem Kreis
Aachen teil. Beim großen Festzug nahm auch erstmals das Markt Precketer
Jungenspiel teil. Diese freundschaftliche Beziehung, die auch heute noch besteht,
verdanken wir dem damaligen Vorsitzenden des Jungenspiels Markt-Preck, Herrn
Willi Kriescher sowie Herrn Hubert Maaßen. Wenn man bedenkt, dass unsere
Jubiläumsfeierlichkeiten zum größten Teil aus eigenen Kräften auf die Beine gestellt
worden war und eine Handvoll Schützen ohne diesbezügliche Erfahrung das Fest fast
reibungslos über die Bühne gebracht haben, so können wir stolz auf 100 Jahre St.
Salmanus Schützenbruderschaft zurückblicken und voller Optimismus in die Zukunft
sehen. Die Gesellschaft zählte zu diesem Zeitpunkt 18 aktive Mitglieder. Bei den
anstehenden Neuwahlen im Januar 1990 wurde Horst Schütze wieder als 1.
Vorsitzender gewählt. Er bedankte sich bei dem gesamten Vorstand des Vorjahres für die geleistete Arbeit beim 100-Jährigen Jubiläumsfest.
Im Oktober 1996 war es dann so weit: die Schützen begannen mit ihrem lang ersehnten
Traum, dem Bau eines Schützenhauses. Zum Ende des Jahres war man schon so weit
fortgeschritten, dass das Richtfest gefeiert werden konnte. Die Fertigstellung wurde dann
am 30.05.1997 gefeiert. Zu dieser Feier waren alle Gönner und die, die beim Bau des
Schützenhauses geholfen hatten, eingeladen. Besonderer Dank galt an diesem Abend
jedoch dem Schützenbruder Arnold Prümm, der durch seinen persönlichen Einsatz dem
Verein sehr viel Geld sparen konnte. Der Dank galt ihm auch für seine geleistete Arbeit
während des Aufbaus der neuen Schützenstange. Zu diesem Zeitpunkt zählte der Verein nur
noch 12 aktive Mitglieder, von denen man sagen muss, die haben sich bestens verstanden.
Denn ohne dieses Verständnis hätte der Bau nicht realisiert werden können, da alle Arbeiten
in Eigenleistung erstellt wurden. Im Februar 1998 verloren die Schützen einen der Ihren.
Hubert Hermanns verstarb im hohen Alter. Er war einer der Mitbegründer des
Internationalen Verbandes Holland Deutschland. Er wird stets einen besonderen Platz in
unserer Mitte haben, denn er schrieb Vereinsgeschichte.
Im Januar 2004 stellte sich der Vorsitzende Horst Schütze aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr für dieses Amt zur Verfügung. Er war zu
diesem Zeitpunkt 30 Jahre aktiv im Verein tätig und davon 20 Jahre als erster Vorsitzender. Ihm wurde nach Adam Dovermann und Hubert
Hermanns der Titel des Ehrenvorsitzenden verliehen. Zum neuen Vorsitzenden wurde Wilfried Prümm gewählt, der auch schon seit 31 Jahren
Mitglied der Gesellschaft ist und davon 18 Jahre als 1. Hauptmann fungierte.
2005 stand der nächste Höhepunkt der Gesellschaft an. Udo Schütze wurde erster Kaiser der Gesellschaft. Er schaffte es, 3 mal in Folge
Schützenkönig zu werden. Solange es keinem anderen Schützen gelingt Kaiser zu werden, bleibt Udo Schütze Schützenkaiser der Gesellschaft.
Chronik des Vereins Gründung und Geschichte
2014 feierte die Schützenbruderschaft das 125-Jährige Bestehen mit einem Großen Zapfenstreich unter Mitwirkung des Bundestambour-
corps Alte Kameraden und des Musikzuges Richterich. Der Festzug wurde u. A. begleitet vom Jungenspiel Markt-Preck.